Grußwort zum Jahresende

Liebe Mitglieder der Schachvereine im Niederrheinischen Schachverband, liebe Funktionäre, liebe Leser/Innen,

aus meiner Perspektive ist 2015 in rasanter Geschwindigkeit an uns vorbeigezogen. Wie ist es Ihnen ergangen? Hatten Sie ein erfolgreiches Jahr erlebt mit der Erfüllung Ihrer Wünsche und Vorsätze? Ich bin ehrlich und sage persönlich ganz offen, dass es für mich ein sehr schweres Jahr war. Es gab einige Schicksalsschläge zu verdauen, die das gesamte private Umfeld über den Sinn des Lebens haben nachdenken lassen. Wichtige Prioritäten wie Beruf, Weltpolitik oder Finanzen sind plötzlich nichtig klein und bedeutungslos. Doch es muss zweifellos auch weitergehen.

Und so gab es auch reichlich positive Nachrichten und dann gilt es, sich darüber auch hemmungslos zu freuen. Dafür muss man sie nur erstmal wahrnehmen. Manchmal sind die Ereignisse augenscheinlich und damit unübersehbar. Doch manchmal ist es eben auch nur eine kleine Begebenheit, die man erkennen und schätzen sollte. Ein Freundeskreis ist dann von großer Bedeutung, denn sich gegenseitig auf diese Kleinigkeiten aufmerksam zu machen und sich gemeinsam zu freuen macht es doppelt schön.

Was hat 2015 die Welt bewegt? Die Ebola Epidemie, Chinas Börseneinbruch und Luftverschmutzung Pekings, terroristische Attentate und Flugzeugabstürze, weltweit zunehmende kriegerische Handlungen oder die zuletzt viel diskutierte Flüchtlingsthematik? Und ich denke jene spontan zusammengestellte Liste erhebt absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Beschäftigen uns denn diese genannten Dinge überhaupt hier vor Ort fragt sich womöglich der ein oder andere jetzt. Das ist sicher für jeden einzelnen unterschiedlich und hängt natürlich von der jeweiligen Situation ab oder davon wie nah man so etwas an sich ran lässt. Manche engagieren sich z.B. ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und schon ist es das eigene Thema.

Es kann aber auch ein Thema für alle Schachvereine werden. Und ich möchte es ganz bewusst sehr neutral formulieren: Wie reagieren Sie, wenn ein neuer Gast den Verein betritt? Wird er genauso freundlich und herzlich begrüßt wie das langjährige Mitglied? Unterbrechen Sie eine laufende Partie, um den Gast einzubinden? Führen Sie ein Gespräch, um etwas zum passenden Spielpartner herauszufinden? Wann kommen Sie eigentlich auf das Thema Mitgliedschaft zu sprechen? Notieren Sie sich Kontaktdaten, um am Ball zu bleiben, wenn der Besucher kommende Woche nicht mehr erscheint? Und wie hoch ist eigentlich der Beitrag, wenn es sich um sozial schwache Interessenten handelt?

Jeder Verein ist bemüht, neue Mitglieder zu gewinnen. Doch das ist nicht leicht. Medien werfen selten ein Licht auf Schach und Jugendliche haben heutzutage oft deutlich aufregendere Hobbies, sofern sie denn überhaupt die eigenen vier Wände mal abseits der Internetwelt verlassen. Also wird doch bei so einer Situation jeder gast auf Händen getragen, aber ich fürchte – nicht zuletzt aus eigener Erfahrung – dass es nur selten optimal läuft. Überprüfen Sie also bitte im eigenen Verein diesen Ablauf, denn der erste Eindruck zählt und Sie haben nur eine einzige Chance, diesen positiv zu gestalten.

Für den Schachverband Niederrhein und damit auch für mich selbst hat sich im Frühjahr eine Veränderung ergeben. Der langjährige 1. Vorsitzende, Hans-Jürgen Dorn, der damit direkter Nachfolger von dem vielen von Ihnen noch bekannten Günter Proena war, stand nicht mehr für eine Kandidatur zur Verfügung. Nach dem Tode von Proena war Jürgen aufgerückt und ich übernahm damals die Funktion des 2. Vorsitzenden. Nach nun inzwischen 30 Jahren in verschiedenen Ämtern zweier Vereine, des Bezirks, Verbandes und auch im Präsidium des SBNRW habe ich mich bereit erklärt den 1. Vorsitz des NSV zu übernehmen. Sollten Sie Anregungen oder Anliegen haben, wenden Sie sich gerne an mich.

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest, ein spannendes und gesundes Jahr 2016. Nehmen Sie sich kleine Schritte vor, umso mehr Erfolge und schöne Momente gibt es zu feiern. Wäre das nicht schon eine prima Perspektive?

Bleiben Sie alle aktiv mit dem Niederrheinischen Schach und Ihrem Club verbunden und bringen mal einen Freund mit in Ihren Lieblingsverein. Wenn jeder nur einen Interessenten mitbringen würde, wäre der Niederrhein ganz weit vorne.

Meine besten Wünsche begleiten Sie
Ihr
Thomas Sterz
1. Vorsitzender Niederrheinischer Schachverband